Von der Bühne auf deine Hochzeit - Magier Stephan Nölle im Interview
Stephan Nölle, seines Zeichens Magier und Hypnotiseur, sorgt mit Zaubertricks und magischen Momenten für Unterhaltung und Gesprächsstoff auf jeder Hochzeit. Von großen Bühnenshows bis zu Tischzauberei direkt in eurer Hand: Wir reden über Fails, Vorurteile und warum nicht jeder Zauberer mit Zylinder und Kaninchen auftritt. Und wenn ihr mit dem Gedanken spielt, einen Zauberer für euren großen Tag zu buchen, geben wir euch viele Infos und Tipps, damit eure Hochzeit auch voller magischer Momente sein wird.
Ihr wollt Stephan live erleben oder sucht einen Hochzeitszauberer? Alle Infos findet ihr hier: https://stephannoelle.de
Kein Kaninchen, kein Zylinder & auch keine Glitzerweste
Birte: Ich habe heute einen super spannenden Gesprächspartner eingeladen, den Stephan. Und ich würde sagen: Hallo Stephan, schön, dass du da bist und wir starten einfach mal los.
Stephan Nölle:
Ja, mein Name Stephan Nölle, ich bin Zauberer und Hypnotiseur und ich mache euren besonderen Tag zu einem magischen Moment.
Birte: Was hat denn deine Leidenschaft mit dem Thema Heiraten zu tun?
Stephan Nölle:
Da eine Hochzeit ja im Normalfall der schönste Tag im Leben der Menschen ist, die heiraten, bin ich noch so die Kirsche auf der Sahne, die die Gäste nochmal ein bisschen magisch abholt, dem Brautpaar noch mal
einen besonderen Moment schenkt.
Birte: Typischerweise haben wir ja beim Zauberer immer diesen Mann mit Zylinder im Kopf, der dann das Kaninchen aus der Tasche zieht, wie läuft das bei dir? Wo ist dein Kaninchen?
Stephan Nölle:
Ich habe kein Kaninchen. Ich habe keinen Zylinder. Ich habe keine Glitzerweste und ich habe keine Handschuhe, da muss ich alle enttäuschen. Das ist leider nicht so. Es gibt mehrere Arten, die man buchen kann. Hypnose für eine Hochzeit ist nicht so ganz passend. A muss ich sehr viel Technik mitbringen, ich muss noch Techniker mithaben, also es ist sehr viel Aufwand, das zu machen und für eine Stunde steht die Hochzeit still. Wenn man das haben möchte, mache ich das natürlich auch. Aber da bin ich der Meinung, das passt da nicht so gut rein. Was gut hereinpasst, ist eine kleine Bühnenshow, 10 Minuten, 15 Minuten, damit die Leute schon mal wissen, wer ist der Typ in dem Anzug mit den Hosenträgern. Und dann zauber ich total gerne im Close-Up oder Tischzauber Bereich ohne Abstand. Da passiert die meiste Magie bei den Gästen in der Hand und immer mit einem schönen Andenken an die Hochzeit, an den Tag, an den besonderen Moment.
Birte: Wie ist denn das, Stephan, wenn du dann auf so einer Hochzeit unterwegs bist, haben dann nur 3, 4, 5 Leute da was von oder holst du alle irgendwie mal ab oder wie muss ich mir das vorstellen,wenn du dann da unterwegs bist?
Stephan Nölle:
Ja, also schon, ich hole jeden ab. Ich bin auch bei jedem, tatsächlich. Es richtet sich ein bisschen nach der Gästezahl. Auf einer Hochzeit sagt man ungefähr fünf Minuten pro Gast. Da man aber in kleinen Grüppchen arbeitet, es sitzen ja immer 3,4,5 oder auch zehn Menschen an einem Tisch. Aber grundsätzlich wird jeder verzaubert, der möchte.
Birte: Wer sich darauf einlässt, der bekommt wirklich einen magischen Moment. Und da würde ich mich freuen, wenn wir davon gleich ein bisschen was zu sehen kriegen.
Stephan Nölle:
Das schaffen wir.
Birte: Stephan, wir haben uns auf einer Hochzeitsmesse kennengelernt. Und ich habe gesehen, super, viele Leute gehen auch einfach vorbei, weil die voll beladen sind mit irgendwelchen Vorurteilen Zauberern gegenüber. Also ich glaube, jeder hat irgendwie im Kopf so einen alten, nervigen Typ mit so einem Plastikzauberstab und irgendwie noch einem Plastikspiegelei in der Tasche oder so. Magst du ein bisschen was dazu erzählen, also wo kommen diese Vorurteile her und was macht dich so anders?
Stephan Nölle:
Die Vorurteile kommen natürlich von den Kollegen, die das, und das muss man jetzt leider sagen, meistens gar nicht hauptberuflich machen und sich gar nicht so Gedanken machen müssen. Was möchte ich da abliefern? Wie magisch soll der Moment werden? Die gehen auch mit einem Standardzaubertrick los und die machen das nicht wie wir. Wir haben auch einen Standardzaubertrick, oder ich jetzt, aber ich baue den ja für mich passend um, sodass es mein persönlicher Trick ist und dass das dann noch mal dieser magische Moment anders wird. Ich leg da sehr viel Wert drauf, dass das Persönlichkeit von mir hat.
Birte: Ja, das Spannende ist ja auch wenn man dich einfach hier so sieht, so ziehst du ja auch los. Wenn du dann auf so einem Event unterwegs bist, dann weiß ja gar nicht jeder “Ah guck mal, der Typ, das muss der Zauberer sein” sondern du mischt sich ja total unters Volk. Also du machst dich quasi den Gästen gleich.
Stephan Nölle:
Das soll auch so sein, weil die Art der Zauberei ist ohne Abstand. Und das ist das, was ich so interessant finde und was die Leute auch nachher so mögen, weil sie dann am Ende sagen Sitzen zu mir auf einer Bühne, kann man mit Spiegeln, mit Licht, mit Schatten, mit Pyrotechnik, mit Nebel arbeiten. Aber das ist ja bei mir in der Hand passiert, sagen sie zu mir, sind dann alle ganz von den Socken. Und auf so einem Event ist es so, ich gehe einfach an den ersten Tisch, ich gucke mich einmal um vorher und dann suche ich mir einen Tisch aus und gehe hin und sage „Hallo, mein Name Stephan, Ich bin Zauberer und Hypnotiseur, habt ihr einen Moment Zeit?“ Und bis auf einmal ist mir noch nie passiert, dass gesagt worden ist „Ne geh weg.“ Das ist mir einmal passiert, dann gehe ich da an Tisch und dann sagt die zu mir „Nein, wir wollen unter uns bleiben.“ Dann bin ich halt weggegangen. Und nebenan habe ich den Tisch abgerissen, dann sagt sie „Komm mal her.“ Und dann habe ich mit denen gezaubert und die hat mich noch dreimal gebucht.
Birte: Es gibt ja wahnsinnig viel zu beachten, gerade für die Brautpaare. Über diese Tipps und Tricks sprechen mir auf jeden Fall gleich noch. Jetzt würde mich erst mal total interessieren, Stephan, was war denn so der größte Fail der dir so passiert ist in deiner Laufbahn?
Stephan Nölle:
Ich war mal auf einem Kreuzfahrtschiff, bei der TUI war ich gebucht, und dann wollten die mich dramatischer Weise aus dem Bühnenboden fahren. Mit Nebel, mit Licht, mit hui und dann klemmt dieses Scherenpodest und wir haben halt zehn Minuten gebraucht, bis ich überhaupt wieder da rauskam, weil aufgrund des Nebels durften die Türen nicht geöffnet werden unten das heißt, ich konnte noch nicht mal an der Seite raus, sonst hätten wir Feueralarm ausgelöst und da mussten wir halt warten, bis alles weggezogen war und dann haben die mich mit der Hand manuell hochgezogen, was dann natürlich im Gegensatz zu so eher so aussah und dauerte sehr lange. Aber es war lustig. Das Publikum mag das eigentlich.
Birte: Ich wollt grad sagen, das ist ja so ein charmanter Fail, das ist ja nichts, wo irgendwie, am Ende war ja alles gut und keiner wurde verletzt.
Stephan Nölle:
Genau, bei den Zaubertricks gibt es nicht wirklich Fails.
Birte: Angenommen, ich habe jetzt die Idee, ich hätte irgendwie Bock auf den Zauber. Ich würde dich gerne für mein Event engagieren. Wie kann ich dich kennenlernen?
Stephan Nölle:
Also der erste Kontakt ist ja immer eine E-Mail über das Kontaktformular der Webseite. Einmal auf der Webseite schauen, was das für ein Typ. Finde ich den sympathisch, mag ich die Arbeit, die er macht? Und dann ist es so, dass ich tatsächlich zu einem Vorgespräch fahre. Entweder kommt das Brautpaar zu mir ins Büro nach Bochum oder aber ich fahre dorthin, wo das Brautpaar ist, oder wir treffen uns in der Location. So hat sich jeder einmal kennengelernt und es ist im persönlichen Gespräch auch einfacher herauszufinden, was der Wunsch vom Brautpaar ist. Manchmal ist der Bräutigam, ganz oft ist der Bräutigam zauberaffin und möchte gern einen Zauberer haben und hat spezielle Wünsche und das kann man dann in so einem Gespräch schnell erörtern und dann ist das relativ schön und dann ist das auch safe für die Braut, weil eine Braut ist, doch immer sehr aufgeregt.
Birte: Ja, ist ja auch ein super spannender Tag.
Stephan Nölle:
Ja, definitiv.
Birte: Aber das ist ja total schön, dass es dann auch so eine persönliche Kontaktmöglichkeit gibt und das nicht so so anonym ist. So nach dem Motto ich bestelle mir jetzt einen Zauberer sowie ich bestell mir eine Pizza.
Stephan Nölle:
Das darf auch nicht so sein. Dafür ist es ein zu persönliches Ding.
Birte: Wir haben jetzt super viel über das Thema Entertainment und so gesprochen, über Fails, über Dinge, die so passieren können. Mich würde total interessieren, was ist denn deine Meinung zum Thema Unterhaltung auf Hochzeiten oder auch auf anderen Events? Wie schätzt du das ein? Für wie wichtig erachtest du das?
Stephan Nölle:
Also ich finde Unterhaltung, fangen wir mit Hochzeit an, weil das hast du so vorgeschoben, auf einer Hochzeit ist es wichtig, dass man die Leute schon bei Laune hält. Es gibt ja auch immer Tiefpunkte in der Stimmung, weil die alle von weither angereist sind. Und viele kennen sich gar nicht, das ist ja das nächste, oder haben sich lange nicht gesehen. Und um dann für Gesprächsstoff zu sorgen, auf so einer Hochzeit bin gerade ich so als Zauberer, das finde ich immer ganz gut, weil, wenn du an einem Tisch zauberst und hast was gemacht, haben die Gesprächsstoff über die Tische hinaus. Das heißt, du hast sofort wieder Kommunikation unter deinen Gästen, weil alle sich darüber unterhalten, was hat der Mensch da gemacht? Und ich möchte das auch und komm mal zu mir und dann wird sich unterhalten und dann läuft die Party auch schon. Und das ist für Firmen Events genauso.
Birte: Das heißt, du verbindest die alle miteinander, du schaffst irgendwie so Brücken zwischen Leuten, die sich vielleicht völlig fremd sind und verzauberst die einfach und schenkst denen so einen gemeinsamen Magic Moment.
Stephan Nölle:
Ja, weil wenn die jetzt an einem Tisch zusammengewürfelt werden und kennen sich alle gar nicht, das kennen wir alle, ist eine unangenehme Situation am Anfang, bis man sich so kennt. Gerade wenn man so schüchtern ist wie wir beide. Ne? Ist schwierig. Aber wenn ich da ein, zwei Zaubertricks gemacht habe, dann haben die auf jeden Fall einen Einstieg ins Gespräch. Und das ist das Schönste, was man machen kann.
Birte: Danke Stephan, dass du da warst. Es war spannend, mal einen Einblick zu bekommen, so in deine Zauberkunst und in deinen beruflichen Alltag und wenn ihr noch Fragen habt, dann schreibt uns gerne in die Kommentare. So, Stephan möchtest du auch noch was loswerden? Dann hau raus.
Stephan Nölle:
Birte, gehst du gerne zum Chinesen essen?
Birte: Ähm ja ...
Stephan Nölle:
Und warum?
Birte: Weil es lecker ist?
Stephan Nölle:
Und weil es am Ende meistens einen Glückskeks gibt. Und weil ich oft da bin, habe ich auf ein paar Spielkarten die 20 Best of Glückskekse draufgeschrieben. Magst du eine daraus ziehen? Aber bitte noch nicht lesen. Halt sie einfach vor deinem Bauch und stell dir vor, es wäre dein größter Wunsch. Lies einfach mal für dich durch, was auf der Karte steht.
Ja und wie dieser Zaubertrick ausgeht, das schaut ihr euch am besten im Video an: